Sprache braucht intensive Erfahrungen! Die Reittherapie kann in Zusammenarbeit mit der Logopädie oder als Ergänzung zusätzliche Möglichkeiten anbieten.
Durch die Bewegung des Pferdes wird die Motorik und Wahrnehmung gefördert. Wichtig ist ein entspannter Umgang mit Kommunikation ganz ohne Leitungsdruck.
Durch aktives Tun soll Sprache auch aktiv erlebt werden. Durch, die Körpermitte überkreuzende Bewegungen wird die linke Hirnhälfte aktiviert und die Vernetzung beider Hirnhälften wird positiv beeinflusst. Bei Dyspraxien und Stottern / Poltern gibt der Rhythmus der Bewegung des Pferdes ein Sprechmuster vor, dieser Rhythmus kann es dem Kind erleichtern seine Sprache / sein Sprechen zu strukturieren. Weiterhin kann der Schrittrhythmus Einfluss auf den Atemrhythmus und die Sprechgeschwindigkeit haben. Die Freude an der Kommunikation mit dem Tier ermöglicht ein neues Erleben des eigenen Könnens.
Bei selektiven Mutismus handelt es sich um eine relativ hartnäckige Störung, deren Dauer sich oft bis ins späte Schulalter, teilweise auch bis ins Erwachsenenalter, zieht. Ohne Therapie besteht die Gefahr, dass das Selbstwertgefühl langfristig geschädigt wird und sich sprachliche Inkompetenz-gefühle festigen. Durch den Umgang mit dem Pferd wird das Selbstwertgefühl gestärkt. In der lockeren Therapieatmosphäre „platzt“ der sprachliche Knoten oft von alleine. Langfristig können die Therapieerfolge dann auch in den Alltag transportiert werden.